Geschichte
Das Obwaldner Trachtenchörli setzt sich nach Möglichkeit aus Mitgliedern aus allen 7 Gemeinden des Kantons zusammen und bildet so eine kantonale Chorgemeinschaft. Dadurch entstehen Verbindungen zu allen Gemeinden und deren gemeindeeigenen Klubs. So durfte das Obwaldner Trachtenchörli bei der Gründung des Jodlerklubs Arnigrat als Patenklub agieren und die Jubiläumsfeierlichkeiten des Jodlerklubs Giswil anlässlich des 50-jährigen Bestehens mitgestalten. Auch bei andern Obwaldner Jodlerklubs durfte das Chörli, wie es im Bekanntenkreis genannt wird, verschiedentlich als Gastklub sein musikalisches Können unter Beweis stellen.
Das Obwaldner Trachtenchörli nimmt regelmässig an den Verbandsfesten teil. Das Chörli engagiert sich aber auch für den Verband, so durften wir im 1993 das Eidg. Jodlerfest mit dem Jodlerklub Sarnen und dem Jodlerklub Echo vom Glaubenberg in Sarnen durchführen.
Im 2007 führten wir das Unterwaldner Naturjodelkonzert in Sarnen durch, an welchem sämtliche Jodlerklubs aus Ob- und Nidwalden teilnahmen.
Im Juni 2015 organisierte das Obwaldner Trachtenchörli, wiederum zusammen mit dem Jodlerklub Sarnen und dem Jodlerklub Echo vom Glaubenberg, das 60. Zentralschweizerische Jodlerfest unter dem Titel "Fyyrä bi dä Tschifeler".
Jost Marty
Es war 1951, als anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Schweizerischen Trachtenvereinigung in Luzern eine Formation entstand, die aus sing- und theaterfreudigen Frauen und Männern aus allen Obwaldner Gemeinden zusammen gesetzt war. Jost Marty traf sich mit dieser ad-hoc-Gruppe zu Proben für diesen Anlass. Aus dem ad-hoc-Verein wurde schliesslich das Obwaldner Trachtenchörli aus der Taufe gehoben, das bis zum heutigen Zeitpunkt die Freude am Singen weiterführt. Ein für Jodlerchöre untypisch hoher Frauenanteil zeugt vom Ursprung des Vereins. Nebst den Jodlerinnen singen die anderen Sängerinnen in der Tenorstimme mit und geben dem Jodelgesang so eine charakteristische Färbung. Aus Feder der Feder des bekannten Musikers und Komponisten Jost Marty stammt nebst einem ansehnlichen Liedgut die erste Jodlermesse, welche 1974 zum ersten Mal aufgeführt wurde und somit dem Jodellied den Weg in die Kirche ebnete.
Josy Berwert-von Holzen
Wohl auch aufgrund des langen Weges von Bauen nach Obwalden wurde von Jost Marty der Wunsch laut, als Chorleiter etwas kürzer treten zu können. 1974 konnte Josy Berwert-von Holzen aus Stalden zuerst als Vizedirigentin und später dann als Dirigentin des Obwaldner Trachtenchörlis gewonnen werden. Unter Josys Leitung entstanden die ersten drei Tonträger. Ihrer kompetenten und fachkundigen Art verdankt das „Chörli“, wie der Verein intern genannt wird, viele einmalige Momente und Auftritte. Bei verschiedenen Auslandreisen unter anderem nach Brasilien, Japan und Slowenien brachte Josy Berwert das Obwaldner Trachtenchörli zu internationalen Erfolgen. Als versierte Organistin gelang es Josy immer wieder, Natur-Juiz’ auf dem kirchlichen Instrument als Ergänzung zum Jodelgesang des Vereins ertönen zu lassen. Aus seiner Feder stammt der Natuirjuiz "dr Wygärtler", welcher das Repertoire des Chörlis bereichert.
Beat von Holzen
Seit 2002 steht das Obwaldner Trachtenchörli unter der Leitung von Beat von Holzen. Mit ihm wurde der vierte („Passid uif“) und fünfte ("Jodelgnuss pur") Tonträger produziert. Im Jahre 2009 konnte das Chörli auf Einladung hin am Nordamerikanischen Sängertreffen in Banff, Kanada als „special guest“ teilnehmen. Anlässlich des vorweihnachtlichen Konzertes „Hörstunde“ im Dezember 2009 im Haus Bethanien in St. Niklausen und des Jahreskonzertes 2010 in Sarnen führte das Obwaldner Trachtenchörli zwei Erstlingswerke des Dirigenten auf. Zum Anlass des 60-Jahr-Jubiläums 2011 schrieb er das Lied „Luäg zrugg“ und vermittelte so einen Blick zurück auf vergangene Zeiten, schaut aber auch vorwärts in die Zukunft und staunt, wie schnell doch die Zeit vergeht...